Selbsthilfegruppen, Coaching und Mentoring für Menschen mit Diabetes Typ 1

Fröhliche Menschenkette in der Natur

Mit der Diagnose Typ 1 Diabetes verändert sich das Leben für Betroffene im ersten Moment grundlegend. Das kann dazu führen, dass man sich unwohl, hilflos oder überfordert fühlt, Ängste oder Sorgen entwickelt oder grundlegend einfach nur den Austausch mit anderen Betroffenen sucht. Dafür gibt es unterschiedliche Möglichkeiten, die wir dir im Folgenden inklusive ihrer Unterschiede, Vor- und Nachteile erläutern möchten. 

Selbsthilfegruppen laden Menschen mit Diabetes Typ 1 dazu ein, sich über ihre Erfahrungen und ihr Wissen auszutauschen und gegenseitig emotional zu unterstützen. Sie helfen Betroffenen, den Alltag mit Typ 1 Diabetes zu meistern und ihre Lebensqualität zu verbessern.

Alternativ oder ergänzend gibt es auch die Möglichkeit, mit ausgebildeten ExpertInnen wie Coaches oder MentorInnen zu lernen. Dabei steht weniger der formlose Austausch im Vordergrund, sondern vielmehr die Individualität und Persönlichkeit der betroffenen Person, mit der ganz individuelle Strategien und Lösungen erarbeitet werden, um leichter und entspannter mit dem Diabetes umgehen zu können - praktisch und mental.

In diesem Artikel erfährst du, wie genau du als Mensch mit Typ 1 Diabetes von Selbsthilfegruppen, Coaching oder Mentoring profitieren kannst. Wir gehen dabei auch auf die spezifischen Merkmale und Unterschiede der drei verschiedenen Angebote ein. Dadurch findest du leichter heraus, was am besten zu dir und deinen Bedürfnissen passt. Informiere dich und hol dir die richtige und passende Unterstützung!

Diese lästigen Vorurteile…

Selbsthilfegruppen, Coaching, Mentoring - das ist doch was für Schwächlinge, die allein nicht zurechtkommen?! Nein, eben nicht. Das krasse Gegenteil ist der Fall! Wer sich bewusst und zielgerichtet von anderen Menschen beraten und helfen lässt, nimmt sein Schicksal in die Hand und beweist Stärke und echten Willen, das eigene Wesen und Leben zu verbessern. Du bist stark, wenn du an Selbsthilfegruppen, Coachings oder Mentorings für Diabetes Typ 1 teilnimmst!

Was ist eine Selbsthilfegruppe?

Eine Selbsthilfegruppe besteht aus Menschen, die durch ähnliche Erfahrungen oder Herausforderungen verbunden sind und sich darüber austauschen. Die Teilnahme ist freiwillig und oft kostenlos. Menschen mit Diabetes Typ 1 können sich mit anderen Betroffenen besprechen und gemeinsam Lösungen entwickeln, um den Alltag besser zu bewältigen. Im Wesentlichen geht es darum, emotionale Unterstützung zu bieten, das Wissen über Diabetes zu vertiefen und sich gegenseitig praktische Alltagstipps zu geben.

Vorteile von Selbsthilfegruppen für Menschen mit Diabetes Typ 1

Problemlösungen durch Erfahrungsaustausch und praktische Tipps: Du erhältst praktische Tipps und Lösungen für aktuelle Probleme im Alltag, sei es zur Ernährung, zur Insulintherapie und Diabetes-Technik, zur Integration von Sport oder zum Umgang mit Unterzuckerungen. Diese Empfehlungen kommen meist von Menschen, die selbst schon in ähnlichen Situationen waren und dir deshalb Ratschläge basierend auf ihrer persönlichen Erfahrung geben können. So sparst du dir viel Zeit und Mühe, weil du nicht erst selbst alles Mögliche ausprobieren musst.

Emotionale Unterstützung: Diabetes Typ 1 kann emotional belastend sein. Das ständige Überwachen des Blutzuckers und die Insulingabe lösen manchmal Stress und Ängste aus. Selbsthilfegruppen bieten dir einen geschützten Raum, in dem du offen über deine Sorgen sprechen kannst. Das Verständnis und die Unterstützung der anderen Mitglieder, die ähnliche Herausforderungen erleben wie du, verringern die emotionale Last und stärken dein Selbstwertgefühl.

Motivationsschub: Der direkte Kontakt mit Menschen, die ähnliche Ziele verfolgen wie du, motiviert dich. Du siehst, wie andere Betroffene erfolgreich mit ihrer Situation umgehen. Das treibt dich an, dich ebenfalls aktiv um dein Wohlbefinden zu kümmern.

Stärkung der Eigenverantwortung: Die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe kann das Gefühl der Selbstwirksamkeit stärken. Du lernst, Verantwortung für deine eigene Gesundheit zu übernehmen. Das hilft dir, dich vermehrt in dein Blutzuckermanagement einzubringen, was wiederum deine Lebensqualität und Zufriedenheit verbessern kann.

Soziale Verbundenheit: Selbsthilfegruppen bieten dir die Möglichkeit, soziale Kontakte zu knüpfen und ein Netzwerk aus Gleichgesinnten aufzubauen. Ein ganzes Team hinter dir zu wissen, gibt dir (Selbst-)Sicherheit. Und vielleicht entwickeln sich mit einzelnen TeilnehmerInnen sogar wunderbare Freundschaften.

Umfassende Verfügbarkeit durch Digitalisierung: Durch Online-Foren und soziale Netzwerke kannst du dich auch außerhalb der Treffen mit den anderen Mitgliedern deiner Gruppe sowie allgemein mit Betroffenen vernetzen und austauschen. Das ist insbesondere für Menschen in abgelegenen Regionen wertvoll. Außerdem nimmt der Fokus auf spezielle Untergruppen wie junge Erwachsene, Kinder oder Schwangere zu. Auch dahingehend profitieren Menschen mit Diabetes Typ 1 von Selbsthilfegruppen und Social Media.

Politische Instrumente: Selbsthilfegruppen sind oftmals auch Organe, die sich politisch engagieren. Meist als Vereine organisiert, machen sie sich - basierend auf ihren Satzungen - gezielt für die Interessen und Rechte von Betroffenen stark, organisieren Veranstaltungen und tragen zur Aufklärung bei.

Mögliche Nachteile einer Selbsthilfegruppe für Diabetes Typ 1

Auch wenn Selbsthilfegruppen viele Vorteile haben, sind sie nicht für jeden Menschen und jede Situation geeignet. Manchen ist es unangenehm, vor (vielen) Leuten über ihre Herausforderungen, Unsicherheiten und Ängste zu sprechen.

Gerade im gesundheitlichen Kontext bedarf es eines besonderen Feingefühls. Jeder Mensch ist anders und auch die Anforderungen an das Diabetes-Management variieren teilweise stark. Da kann es schnell überfordernd oder übergriffig wirken, wenn man womöglich sogar ungefragt wohlgemeinte Tipps und Empfehlungen bekommt.

Es gibt auch Menschen, die es belastend finden, die Schwierigkeiten anderer anzuhören. Die Gruppendynamiken einer nicht angeleiteten Gruppe können sich leicht in eine Richtung entwickeln, wo vermehrt negativ gesprochen und die Lösungsorientierung aus den Augen verloren wird.

Zudem sind Selbsthilfegruppen oftmals regional organisiert und weniger digital aufgestellt. Das macht es vielen Betroffenen schwer, einen ersten Anschlusspunkt zu finden, ohne dafür eine längere Reise auf sich zu nehmen.

Ein weit verbreitetes Vorurteil ist, dass Selbsthilfegruppen vermehrt aus älteren Mitgliedern bestehen. Dies trifft bei weitem nicht auf alle zu. Allerdings ist es oft sinnvoll, die Zusammensetzung der Gruppe vorab zu erfragen, um besser einschätzen zu können, ob man selbst gut zur jeweiligen Gemeinschaft passt und sich wohlfühlt. Diese Punkte müssen nicht auf jede Selbsthilfegruppe zutreffen – trotzdem hilft es, aufmerksam zu sein.

Beispielsweise kann dich unser Gründer Ivo dabei begleiten, deinen Diabetes in allen Lebenslagen bestmöglich managen zu lernen. Er hat bereits vielzählige Menschen dabei unterstützt, Ängste vor Unterzuckerungen abzubauen, ihre Time in Range zu verbessern, wieder Sport zu machen oder endlich wieder zu essen, worauf sie Lust haben – frei nach seinem Motto: “Mit Diabetes leben wie vor der Diagnose.”

Ivo lebt selbst mit Typ 1 Diabetes und hat auf seinem Weg schon einige Herausforderungen gemeistert. Seine eigene Erfahrung von über 20 Jahren Diabetes-Management, seine Ausbildung als Coach und seine umfangreichen Kenntnisse von so vielen verschiedenen betroffenen Menschen mit ihren individuellen Wünschen, Zielen und Herausforderungen helfen ihm, sich in seinen Mentorings nur dir und deiner ganz persönlichen Lösung zu widmen.

Erhalte eine individuelle Empfehlung!

Coaching oder Mentoring ist auch dann sinnvoll, wenn du sichergehen willst, dass du tatsächlich die Unterstützung erfährst, die du benötigst. Denn es kann durchaus passieren, dass dir die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe (allein) nicht den gewünschten Erfolg bringt. Dazu weiter unten mehr.

Struktur und Arbeitsweise von Selbsthilfegruppen für Diabetes Typ 1

Selbsthilfegruppen sind meist selbstorganisiert und zielen darauf ab, dass sich die TeilnehmerInnen austauschen und gegenseitig unterstützen. Die Organisation und/oder Gruppenleitung übernimmt oft ein Mitglied, das aufgrund eigener Erfahrungen oder durch Schulungen entsprechende Fähigkeiten erworben hat. Selbsthilfegruppen gibt es in nahezu jeder größeren Stadt. Einige sind auch regional und überregional aktiv.

Die Treffen finden in der Regel monatlich statt. In der Gemeinschaft können die TeilnehmerInnen ihre Erfahrungen und Entwicklungen teilen, aktuelle Themen diskutieren und Fragen stellen. Manchmal gelingt es Selbsthilfegruppen auch, ExpertInnen wie MedizinerInnen, Diabetes-BeraterInnen oder Mentalcoaches in die Runde zu holen, beispielsweise für bestimmte Thementage.

Darüber hinaus organisieren viele Gruppen gemeinsame Aktivitäten wie Ausflüge oder Workshops, um einerseits das Gemeinschaftsgefühl zu stärken und andererseits den eigenen Horizont zu erweitern - in Bezug auf das Diabetes-Wissen, aber eventuell auch hinsichtlich sonstiger Lebensthemen.

Während der Gruppentreffen teilen die Mitwirkenden oft persönliche Informationen. Daher ist es wichtig, dass alle Mitglieder Vertraulichkeit wahren. Das bedeutet konkret: Was in der Gruppe besprochen wird, bleibt in der Gruppe. Ausnahmen sind natürlich möglich, aber nur dann, wenn die Betreffenden zustimmen. In diesem Sinne ist eine klare Absprache darüber, was nach außen getragen werden darf und was nicht, elementar für ein vertrauensvolles Miteinander.

Die TeilnehmerInnen bestimmen den Ablauf der Treffen selbst. Häufig verteilen sie unterschiedliche ehrenamtliche Aufgaben auf verschiedene Mitglieder. Beispielsweise kümmert sich eine Person darum, eine neutrale Räumlichkeit für die Gruppensitzungen zu organisieren, während eine andere versucht, dann und wann ExpertInnen einzuladen.

Gut zu wissen: Selbsthilfegruppen können finanzielle Unterstützung von Krankenkassen erhalten und diese Zuwendungen etwa für Räumlichkeiten, Veranstaltungen oder Informationsmaterialien nutzen. Teilweise fördern auch staatliche Institutionen durch spezielle Programme die Arbeit von Selbsthilfegruppen.

Selbsthilfegruppe für Diabetes Typ 1 sorgfältig auswählen

Wenn du an einer Selbsthilfegruppe teilnehmen möchtest, solltest du sie sorgfältig auswählen. Achte vor allem auf folgende Punkte:

Seriosität: Die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe ist grundsätzlich kostenlos. Verlangt die Ansprechperson einen finanziellen Beitrag, solltest du prüfen, welche Konsequenzen - etwa eine Mitgliedschaft - damit verbunden sind. Halte dich auch aus Gruppen fern, in denen auffallend und mit Nachdruck bestimmte Produkte, Services oder sogar Arzneimittel “empfohlen” werden.

Vertrauenswürdigkeit: Wenn du eine Selbsthilfegruppe besuchst, merkst du sicherlich gleich beim ersten oder spätestens beim zweiten oder dritten Treffen, ob du dich in der jeweiligen Gemeinschaft wohlfühlst und den Eindruck hast, den anderen Mitgliedern vertrauen zu können. Ist dies nicht der Fall, solltest du auch nicht mehr teilnehmen, sondern lieber eine andere Gruppe ausprobieren oder über Coaching oder Mentoring nachdenken.

Anzahl der TeilnehmerInnen: Im Idealfall besteht die Gruppe aus sechs bis zwölf Personen. Nehmen zu viele Menschen teil, führt das häufig unweigerlich dazu, dass manche Mitglieder zu kurz kommen. Zu wenige TeilnehmerInnen sollten es jedoch auch nicht sein, um aus einem größeren Reservoire an Erfahrungen schöpfen zu können. Wie bei so vielem im Leben ist auch hier die goldene Mitte anzustreben. Gruppen-Mentorings können hier eine gute Alternative sein, da sie einen geschützten Raum mit einer guten Gruppengröße bieten.

Regelmäßige Treffen: Damit du wirklich einen Nutzen aus der Selbsthilfegruppe ziehen kannst, sollten die Treffen regelmäßig stattfinden, etwa monatlich oder besser noch alle ein bis zwei Wochen. Achte auch darauf, ob es digitale und regionale Angebote gibt, je nachdem, was du bevorzugst.

Vorbereitung auf den ersten Besuch der Selbsthilfegruppe

Der erste Besuch einer Selbsthilfegruppe ist eine neue und manchmal vielleicht auch etwas herausfordernde Erfahrung. Doch mit diesem Schritt öffnest du eine Tür, hinter der Menschen warten, die dich verstehen, mit denen du dich austauschen kannst und die dich unterstützen. Die folgenden Tipps sollen dir dabei helfen, dich auf deine Premiere in einer Selbsthilfegruppe vorzubereiten:

1. Informiere dich im Voraus

Finde heraus, welche Themen in der Gruppe behandelt werden, wie oft und wo die Treffen stattfinden und wer die Gruppe leitet. Viele Selbsthilfegruppen bieten Broschüren oder eine Webseite an, sodass du dich gut informieren kannst.

2. Nimm Kontakt auf

Falls du dich unsicher fühlst, nimmst du einfach vorab Kontakt zur Gruppenleitung auf. Stelle Fragen, um mehr über den Ablauf der Treffen zu erfahren, und äußere deine Bedenken oder Erwartungen. Ein Gespräch im Vorfeld kann helfen, Ängste abzubauen, und dir das Gefühl geben, willkommen zu sein.

3. Bereite dich emotional vor

Es ist völlig normal, vor dem ersten Treffen nervös zu sein. Nimm dir Zeit, um dich emotional darauf vorzubereiten. Denke daran, dass alle TeilnehmerInnen der Gruppe selbst einmal in deiner Situation waren und ähnliche Erfahrungen gemacht haben. Sei offen und bereit, deine Geschichte und Herausforderungen mit Diabetes Typ 1 zu teilen, aber setze dich nicht unter Druck, sofort alles preiszugeben.

4. Teilnahme am Treffen

Am Tag des Treffens solltest du pünktlich erscheinen und dich kurz vorstellen. Du kannst einfach sagen, dass es dein erstes Mal ist und dass du neugierig bist, was die Gruppe zu bieten hat. 

5. Zuhören und Beobachten

Beim ersten Treffen kann es hilfreich sein, zunächst zuzuhören und die Atmosphäre zu beobachten. Du musst nicht sofort aktiv teilnehmen oder deine ganze Geschichte erzählen. Es reicht oft aus, einfach nur dabei zu sein und den Austausch der anderen Mitglieder zu verfolgen. So bekommst du ein Gefühl dafür, wie die Gruppe funktioniert und ob sie zu dir passt.

6. Fragen stellen

Scheue dich nicht, Fragen zu stellen, wenn dir etwas unklar ist. Die anderen TeilnehmerInnen oder die Gruppenleitung helfen dir sicher gerne weiter. Frage beispielsweise, wie die Treffen strukturiert sind, welche Themen regelmäßig besprochen werden oder wie man sich am besten in die Gruppe einbringen kann.

7. Entscheiden, ob die Gruppe zu dir passt

Nach dem ersten Treffen kannst du für dich reflektieren, ob die Gruppe deinen Bedürfnissen entspricht. Fühlst du dich wohl mit den anderen? Kannst du dir vorstellen, regelmäßig teilzunehmen? Wenn ja, hast du einen wichtigen Schritt getan. Bist du dir unsicher? Dann gib der Gruppe eventuell noch ein, zwei weitere Treffen Zeit, bevor du eine endgültige Entscheidung fällst. Hast du direkt ein unangenehmes Gefühl, besuchst du besser eine andere Gruppe.

8. Kontinuität aufbauen

Wenn du dich entscheidest, weiterhin teilzunehmen, versuche regelmäßig zu den Treffen zu gehen. Kontinuität ist wichtig, um den maximalen Nutzen aus der Gruppe zu ziehen. Je öfter du dabei bist, desto stärker wird deine Verbindung zu den anderen Mitgliedern, sodass du dich zunehmend mehr als Teil der Gemeinschaft fühlst.

9. Nutze die Gelegenheit zum Austausch

Im Laufe der Zeit kannst du beginnen, dich aktiver in die Diskussionen einzubringen und deine eigenen Erfahrungen und Gedanken zu teilen. Je mehr du dich öffnest, desto stärker profitierst du auch von den Erfahrungen der anderen. Selbsthilfegruppen sind ein sicherer Raum, in dem alle TeilnehmerInnen die Möglichkeit haben, gehört zu werden und Unterstützung zu erfahren.

10. Sei geduldig mit dir selbst

Es ist wichtig, dir selbst die Zeit zu geben, dich an die Gruppe zu gewöhnen. Jeder Mensch hat sein eigenes Tempo, und es ist völlig in Ordnung, wenn du anfangs nur zuhören möchtest. Mit der Zeit wird es dir leichter fallen, dich einzubringen und die Unterstützung der Gruppe voll auszuschöpfen.

Was Selbsthilfegruppen für Diabetes Typ 1 effektiv macht

Der Erfolg einer Selbsthilfegruppe hängt stark davon ab, wie sehr sich die Mitglieder engagieren. Im Idealfall ist jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin nach der ersten Eingewöhnungsphase motiviert und bereit, sich aktiv einzubringen und andere zu unterstützen. Auf diese Weise entsteht eine Dynamik, die letztlich allen zugutekommt. Die Gruppe gerät sozusagen in einen Flow und wächst zu einer echten Gemeinschaft zusammen.

Wichtig ist auch eine kompetente und empathische Gruppenleitung. Sie trägt dazu bei, dass die Treffen strukturiert ablaufen und sich die Mitglieder wohlfühlen. Des Weiteren pushen regelmäßige Weiterbildungen und das Teilen des neu angeeigneten Wissens den Erfolg der Selbsthilfegruppe. Gastvorträge und Workshops für alle TeilnehmerInnen sind gute Möglichkeiten, den eigenen Horizont zu erweitern und besser mit Diabetes Typ 1 umgehen zu können.

Coaching vs. Mentoring bei Typ 1 Diabetes - das sind die Unterschiede

Beim Coaching und Mentoring geht es darum, die TeilnehmerInnen dabei zu unterstützen, ihren Umgang mit Diabetes Typ 1 und damit ihre Lebensqualität zu optimieren. Auch wenn die Übergänge oft fließend sind und beide Begriffe häufig synonym verwendet werden, gibt es Unterschiede, was die genaue Herangehensweise betrifft. Vereinfacht könnte man sagen, dass Coaching eher rationaler, Mentoring hingegen etwas emotionaler und persönlicher ist.

Coaching:

  • Dein Coach oder deine Coachin begegnet dir weitestgehend neutral. Er oder sie ist deine Ansprechperson für praktische Fragen rund um deine alltäglichen Herausforderungen mit Diabetes Typ 1.

  • Der Coach oder die Coachin verfügt über eine abgeschlossene Coaching-Ausbildung und die nötige Kompetenz in Bezug auf Diabetes Typ 1. Diese hat die Person entweder durch eine spezifische Schulung oder durch eigene Erfahrung erworben. Im besten Fall für dich ist sie selbst von Typ 1 Diabetes betroffen.

  • Der Coach oder die Coachin vermittelt dir sachlich verschiedene Möglichkeiten, wie du deine Herausforderungen bewältigen kannst. Dabei gibt dir die Person üblicherweise keine spezifische Richtung vor, sondern regt dich mehr zur Selbstreflexion an, damit du deinen eigenen Weg findest.

  • Ein Coach oder eine Coachin empfiehlt sich vor allem, wenn du zu einem bestimmten Thema praktische Tipps aus erster Hand erhalten willst. Darüber hinaus eignet sich Coaching auch für Angehörige von Menschen mit Typ 1 Diabetes, die sich weiterbilden möchten, um im Alltag bessere Hilfestellungen geben zu können.

Mentoring:

  • Dein Mentor oder deine Mentorin ist sozusagen dein Coach+, er/sie begegnet dir dabei noch mehr auf einer persönlichen Ebene auf Augenhöhe und lässt dabei auch bewusst die eigene Erfahrungskompetenz einfließen.

  • Auch beim Mentoring verfügt deine Ansprechperson über eine Coaching- oder Mentoring-Ausbildung und das erforderliche Know-how hinsichtlich Diabetes Typ 1. Im Idealfall ist sie selbst betroffen.

  • Der beratende Mensch teilt sein Wissen und seine Erfahrungen mit dir und zeigt dir konkrete, individuell auf dich zugeschnittene Lösungen und Wege auf.

  • Mentoring empfiehlt sich vor allem für all jene, die entweder gerade erst ihre Diabetes Typ 1-Diagnose erhalten haben, oder sich auch nach längerer Zeit noch weiterentwickeln wollen und sich sowohl mentale/emotionale Unterstützung als auch praktische Tipps für das Leben mit Diabetes Typ 1 von einer fachkundigen und erfahrenen Person wünschen. 

Abgrenzung zu Selbsthilfegruppen

Coaching und Mentoring grenzen sich in erster Linie durch ihren professionellen Rahmen von Selbsthilfegruppen ab. Während dir beim Coaching oder Mentoring eine fachlich ausgebildete und erfahrene sowie methodisch arbeitende Person gegenübersitzt, hast du es in einer Selbsthilfegruppe sozusagen mit Laien zu tun. Wirkliche Laien sind die Teilnehmenden natürlich nie, weil sie selbst mit Diabetes Typ 1 leben und damit über ein großes Sammelsurium an eigenen Erfahrungen verfügen. Allerdings agieren sie nicht mit wissenschaftlich fundierten und praktisch erprobten Methoden, sondern als Betroffene, die sich austauschen und gegenseitig Ratschläge geben.

Davon lässt sich ein weiterer klarer Unterschied ableiten, vor allem zwischen Coaching und Selbsthilfegruppen: Beim Coaching sind die Rollen eindeutig verteilt. Der Coach oder die Coachin berät dich. Demgegenüber beraten sich die TeilnehmerInnen einer Selbsthilfegruppe gegenseitig.

Mentoring ist häufig so etwas wie ein Bindeglied zwischen Coaching und Selbsthilfegruppen: MentorInnen sind ausgebildete ExpertInnen, die meist selbst mit Diabetes Typ 1 leben und ihre persönlichen Erfahrungen einbringen. Zwar gibt es auch hier die Hierarchie der beratenden Person auf der einen und der Rat suchenden Person auf der anderen Seite; doch mitunter heben die Beteiligten diese Grenze mit der Zeit auf, zumal natürlich auch MentorInnen mit Diabetes Typ 1 immer wieder von den Erfahrungen ihrer Schützlinge profitieren können. Ziel eines Mentorings ist eher, Hilfe zur Selbsthilfe zu geben, jemanden also zu befähigen, sich in Zukunft ohne das Zutun eines Mentors selbst kompetent und sicher helfen zu können.

Unser Mentor Ivo begleitet seit über zehn Jahren Menschen mit Typ 1 Diabetes auf ihrem Weg in ein “Leben mit Diabetes wie vor der Diagnose”. Sein Ziel ist es, dich in die Lage zu versetzen, dein Blutzuckermanagement selbstständig, kontrolliert, sicher, spontan und nach deinen eigenen Wünschen, Zielen und deinem persönlichen Alltag auszurichten. Ivo sagt selbst dazu: “Wenn du mich nach unserer Zusammenarbeit nicht mehr zur Verbesserung deines Diabetes-Managements brauchst, dann habe ich alles richtig gemacht.”

Ich habe seit 5 Jahren Diabetes und habe lange nach einer Austauschmöglichkeit gesucht. Durch Zufall habe ich Dialetics im Netz gefunden und mich für den Onlinekurs angemeldet. Das Programm, der Austausch in der Gruppe und die Zusammenarbeit mit Ivo haben zunächst dazu geführt, dass ich wieder Lust bekommen habe Sport zu machen.
- Ute Tepaß

Neugierig geworden?

Was gutes Coaching und Mentoring bei Typ 1 Diabetes ausmacht

Um dich gut zu coachen, muss die Person in erster Linie umfassend kompetent sein, was Typ 1 Diabetes und die dadurch entstehenden vielfältigen Herausforderungen im Alltag betrifft. Darüber hinaus sollte sie die Fähigkeit besitzen, dir die Inhalte leicht verständlich zu vermitteln. Dies setzt auch Kommunikationsstärke voraus. Schließlich bringt es dir wenig, wenn dein Coach oder deine Coachin zwar bestens informiert ist, aber sich schwer tut, die Inhalte so zu erklären, dass du sie nachvollziehen und umsetzen kannst.

Für einen Mentor oder eine Mentorin gelten zunächst einmal die gleichen Voraussetzungen. Allerdings kommen noch weitere Komponenten hinzu: Beim Mentoring ist Einfühlungsvermögen ganz besonders wichtig. Die Person muss sich in dich hineinversetzen können. Nur so gelingt es ihr, gezielt auf deine Bedürfnisse einzugehen. Bedeutsam ist auch eine gewisse Offen- und Lockerheit, damit du das Gefühl hast, mit einem empathischen, fühlenden Menschen zu reden.

Beim Mentoring von Ivo erwartet dich ein Mensch, der dich als Betroffener und als Experte umfassend berät und sich dabei nicht scheut, auch aus seinem persönlichen Leben zu erzählen, jemand, der mit dir lacht und dich auch mal (virtuell) in den Arm nimmt, wenn du es brauchst. Interesse? Dann kontaktiere deinen zukünftigen Mentor hier!

Selbsthilfe, Coaching, Mentoring oder doch ärztliche Hilfe?

Nun weißt du genauer darüber Bescheid, was Selbsthilfegruppen, Coaching und Mentoring bei Diabetes Typ 1 auszeichnet. Stellt sich nur noch die Frage, was für dich in deiner aktuellen Situation am besten geeignet ist. Wir fassen dir die wichtigsten Aspekte der einzelnen Maßnahmen einschließlich ihrer Vor- und Nachteile noch einmal kurz zusammen.

Selbsthilfegruppe:

  • mehrere Betroffene tauschen sich über ihre Erfahrungen aus und unterstützen sich gegenseitig

  • regelmäßige - meist monatliche - Treffen an neutralen Orten

  • zahlreiche Selbsthilfegruppen für Typ 1 Diabetes in ganz Deutschland

  • teilweise auch virtuelle Kommunikation, beispielsweise über Foren und Social Media

  • kostenlose Teilnahme

  • Möglichkeit, dass du dich in der Gruppe nicht wohlfühlst und/oder nicht die Hilfe bekommst, die dich weiterbringt

Coaching:

  • ein Experte oder eine Expertin berät dich sachlich-neutral zu einem oder mehreren Themen rund um Diabetes Typ 1

  • methodisches Vorgehen mit einem eher allgemeinen Ansatz

  • üblicherweise zeitlich begrenzt mit einer bestimmten Anzahl an Sitzungen

  • Face-to-Face- und/oder virtuelle Kommunikation möglich

  • mit Kosten verbunden

Mentoring:

  • ein Experte oder eine Expertin, der oder die zumeist selbst von Typ 1 Diabetes betroffen ist, begleitet und berät dich auf deinem Weg zu einem erfüllten Leben mit Diabetes

  • persönliche Ebene und Fokus auf deine spezifische Situation

  • angeleitet mit Fragen und konkreten, praxisbezogenen Tipps sowie Aufgaben und Übungen

  • zeitlich flexibel mit so vielen 1:1-Gesprächen, wie du brauchst und willst

  • Face-to-Face- und/oder virtuelle Kommunikation möglich

  • auch als Gruppen-Mentoring im geleiteten Austausch mit anderen möglich

  • mit Kosten verbunden

Finde heraus, was am besten zu dir passt!

Welche Maßnahme für dich die richtige ist, hängt zum einen von deinen individuellen Anforderungen und zum anderen von deiner Persönlichkeit ab.

Benötigst du allgemeine Tipps zu bestimmten Herausforderungen mit Diabetes Typ 1, Erfahrungen mit Diabetes-Technik oder die Möglichkeit, dich ungezwungen mit anderen auszutauschen und Dia-Buddies kennenzulernen? Dann empfehlen sich eine Selbsthilfegruppe und/oder Gruppen-Mentoring.

Bist du gerade frisch diagnostiziert und/oder wünschst dir umfassende praktische und emotionale Unterstützung, um besser mit deinem Diabetes umgehen zu können? Dann wende dich vorzugsweise an eine Selbsthilfegruppe und/oder einen Mentor oder eine Mentorin.

Um wirklich von einer Selbsthilfegruppe profitieren zu können, sollte es dir möglichst wenig ausmachen, dich vor mehreren anderen Menschen zu öffnen. Außerdem ist es wichtig, dass du keine Schwierigkeiten damit hast, die Probleme der sonstigen TeilnehmerInnen anzuhören und auf sie einzugehen.

Sind das Dinge, die dir eher schwer fallen? Dann bist du mit Coaching oder Mentoring richtig beraten - im wahrsten Sinne. Du sprichst dabei nur mit einer Person, die in den gemeinsamen Sitzungen ganz darauf aus ist, für dich da zu sein. Im Falle von Mentoring erfährst du bei Bedarf auch emotionale Unterstützung und Motivation.

Hier siehst du, wie TeilnehmerInnen das Mentoring von Ivo erlebt haben: 

Testimonials

Feedback von Ivos TeilnehmerInnen

Ich bin seit kurzem Diabetikerin. Anfangs war alles so viel und ich habe mich nicht getraut, joggen zu gehen. Dabei liebe ich es! Durch den Austausch mit Ivo habe ich Erfahrung gesammelt, Vertrauen gefasst und gehe endlich wieder regelmäßig joggen.

Lea Schröder
Typ 1 Diabetes seit 2021, Pen & Sensor

Ich bin Sport- und Fitnesskauffrau, seit sieben Jahren Diabetikerin. Seitdem kenne ich Ivo. Seine Erfahrung, seine Einstellung und die Art wie er erklärt und motiviert ist mitreißend und verständlich – da konnte selbst ich noch viel lernen.

Magdalena Schönhuth
Typ 1 Diabetes seit 2015, Pumpe und Sensor

Möchtest auch du von Ivos Expertise und Erfahrungen profitieren und gemeinsam mit ihm in entspannten, lockeren Gesprächen Lösungen erarbeiten, die dein Leben mit Diabetes Typ 1 verbessern? Dann schreib ihm oder rufe ihn an, um ein Kennenlerngespräch zu vereinbaren!

Fazit

Selbsthilfegruppen sowie Coaching und Mentoring sind wichtige Ressourcen für Menschen mit Diabetes Typ 1. Diese Maßnahmen geben dir die Möglichkeit, dich mit Gleichgesinnten auszutauschen oder von erfahrenen ExpertInnen zu lernen. Finde heraus, was am besten zu dir passt, und lass dich darauf ein! Mit der richtigen Unterstützung ebnest du dir neue Wege, die dazu führen, dass du dich körperlich und seelisch im Allgemeinen gut fühlst und auch mit Diabetes Typ 1 glücklich leben kannst.

Vorbeugen statt reagieren!

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